Übergänge organisieren und begleiten
In Bayern gilt bis zur 9. Klasse die allgemeine Schulpflicht. Alle Kinder und Jugendlichen durchlaufen bis dahin das allgemeinbildende Schulsystem. Während in der vierjährigen Grundschulzeit noch fast alle Kinder gemeinsam lernen, trennen sich nach der vierten Klasse die Klassenverbände mit dem Übertritt an die weiterführenden Schulen. Damit werden zwar schon früh Weichen in der Bildungskarriere der Kinder gestellt, allerdings sind neben den vertikalen Übertritten zwischen Bildungsinstitutionen zu festgelegten Zeitpunkten (z. B. Kindergarten – Grundschule, Grundschule – weiterführende Schule) auch immer horizontale Wechsel zwischen den Schularten (z. B. Realschule – Mittelschule, Realschule – Gymnasium) möglich.
Um zu gewährleisten, dass diese Übergänge möglichst reibungslos funktionieren, ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Personen essentiell. In Stadt und Landkreis Bamberg existieren hier bereits zahlreiche Vernetzungen und Kooperationen.
Schulische und außerschulische Bildungsangebote und Bildungsträger vernetzen
Die schulischen und außerschulischen Bildungsanbieter sind in der Region Bamberg bereits gut vernetzt. Zahlreiche Bildungsträger arbeiten bereits mit Schulen zusammen. Wichtig ist, dass das Vorhandene einer breiteren Öffentlichkeit auf allen Seiten ins Bewusstsein gerufen wird und bestehende Vernetzungen sichtbarer gemacht werden. An diesem Handlungsfeld soll im Rahmen der Bildungsregion weitergearbeitet werden. Ziel ist es, langfristig einen zentralen Ansprechpartner oder Koordinator zu installieren, um Einzellösungen zu verringern und einen besseren Überblick über bestehende Kooperationen in den Kooperationsschulen und den außerschulischen Bereichen zu erhalten.
Um zu gewährleisten, dass diese Übergänge möglichst reibungslos funktionieren, ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Personen essentiell. In Stadt und Landkreis Bamberg existieren hier bereits zahlreiche Vernetzungen und Kooperationen.
Jungen Menschen in besonderen Lebenslagen helfen
In der Bildung liegt der Schlüssel zu Integration, Gerechtigkeit und Teilhabe. Vor allem für junge Menschen in besonderen Lebenslagen (z.B. mit Migrationshintergrund, mit Behinderung, in Krisensituationen und/oder in sozial-benachteiligten Verhältnissen) kann Bildung als Türöffner, Stütze und Wegweiser dienen. Damit „kein Talent verloren geht“, haben sich in Stadt und Landkreis Bamberg bereits seit langem Institutionen, Netzwerke, Vereine, Initiativen, Projekte und Aktionen entwickelt, die sich für die Diversität, Inklusion, Integration und Interkulturalität im (formalen, nonformalen und informellen) Bildungsprozess einsetzen und engagieren. Auch die Stadt- und Landkreisverwaltungen haben sich diesem dynamischen Prozess angenommen.
Hier arbeiten Vertreter der allgemein- und berufsbildenden Schulen sowie Förderschulen aus Stadt und Landkreis, der Agentur für Arbeit, der Jobcenter, des Stadtjugendamts, Vertretern der Fachbereiche Jugend und Familie sowie Gesundheitswesen des Landratsamts Bamberg, der Lebenshilfe Werkstätten, der Migrationssozialdienste, Jugendmigrationsdienste, verschiedener Bildungsträger sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Ehrenamtsinitiativen und dem Migranten- und Integrationsbeirat.
Um zu gewährleisten, dass diese Übergänge möglichst reibungslos funktionieren, ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Personen essentiell. In Stadt und Landkreis Bamberg existieren hier bereits zahlreiche Vernetzungen und Kooperationen.
Bürgergesellschaft stärken und entwickeln
Um die Nachhaltigkeit des ehrenamtlichen Engagements in Stadt und Landkreis Bamberg zu sichern ist es notwendig, das vorhandene Potential zu nutzen und dabei insbesondere junge Menschen zu fördern. Damit sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen einbringen können und auch gehört werden, müssen Freiräume für Engagement und strukturelle Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Beteiligt sind u. a. Akteure der Migrationssozialdienste, verschiedener Bildungsträger, der Jugendsozialarbeit, des Kreisjugendrings und des Kreisrats, Vertreter weiterführender Schulen, des Freiwilligenzentrums, sowie hauptamtliche und ehrenamtliche Ehrenamts- und Patenkoordinatorinnen und -koordinatoren.
Herausforderungen des demographischen Wandels annehmen
Angesichts des demografischen Wandels und des bereits jetzt bestehenden Fachkräftemangels muss eine Bildungsregion Sorge dafür tragen, dass junge Menschen ein attraktives und wohnortnahes Bildungsangebot vorfinden. Passgenaue Angebote für jede Zielgruppe sind dabei essentiell. Die Bildungsbüros sind aktiv in kommunale Planungsprozesse (z. B. Demografie-Gipfel, Flächennutzungsplan) involviert und können auch in Zukunft einen Beitrag dazu leisten, die Bildungsregion Bamberg attraktiv zu gestalten. Die Region Bamberg verfügt bereits über ein gut ausgebautes Bildungsnetzwerk und zahlreiche Kooperationen, beispielsweise zwischen Schulen und Betrieben. Diese Kooperationen sollen auch in Zukunft weitergeführt und gestärkt werden. Zudem sollen weitere Kooperationen entstehen.
Mittel- und langfristig werden auch noch nicht behandelte Fragestellungen angegangen, die beispielsweise die Lernorte und die Art des Lernens selbst genauer in den Blick nehmen (Wie sind Lernorte gestaltet? Wie kann der neuen Flexibilität des (digitalen) Lernens auch in der Raumgestaltung Rechnung getragen werden?) Die jährlich stattfindenden Bildungskonferenzen und sich daraus ergebende Arbeitsgruppen werden genutzt, um nachhaltig an diesen und neuen Projekten weiterzuarbeiten.
Kulturelle Bildung stärken
Die Region Bamberg bietet seit Jahren ein so reichhaltiges Spektrum an verschiedenen Angeboten zur kulturellen Bildung, wie es sonst eher Großstädte zu bieten haben. Obwohl der Schwerpunkt dabei auf der Stadt liegt, ergänzen sich die Akteure der gesamten Region gut. Dennoch gibt es Bedarf, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.
Dazu zählt zunächst die Vernetzung der Anbieter kultureller Bildung. Neben den großen Institutionen ist die örtliche Kulturszene von vielen kleinen Initiativen oder Einzelakteuren geprägt. Portale wie die Künstlerdatenbank des Kulturservice Bamberg (KS:BAM) sind ein etablierter und sehr nützlicher Ansatz, der für die notwendige Transparenz sorgt. Sie bieten Kitas und Schulen die Möglichkeit, passende Angebote für ihre Institutionen zu finden. Dadurch entsteht jedoch keine Vernetzung der Kulturakteure untereinander. Noch immer wissen Akteure häufig wenig voneinander, weder was andere Angebote betrifft, noch wo sie Unterstützung, Ausstattung oder Räume bekommen. Ein intensiverer langfristiger Austausch könnte helfen, den wiederholt geäußerten Bedarf an Ressourcen mit vorhandenen Strukturen abzugleichen.
Ebenso ist es für die Zukunft wichtig, die kulturelle Bildung insgesamt auf solide wirtschaftliche Füße zu stellen. Viele Angebote sind nur deshalb möglich, weil Menschen sich sehr häufig ehrenamtlich engagieren, beispielsweise in einer der vielen Büchereien der Region oder im künstlerischen Bereich. Dem unbestritten hohen Stellenwert kultureller Bildung kann man dauerhaft kaum gerecht werden, wenn den Anbietern nicht auch in finanzieller Hinsicht Anreize und Perspektiven geboten werden. Aktuell ist eine Stagnation, teilweise sogar ein Rückgang der Bereitschaft zum Ehrenamt zu verzeichnen, wovon der ländliche Raum besonders betroffen ist. Entsprechend ist eine wichtige Aufgabe, das Ehrenamt zu stärken und dabei Strukturen zu schaffen, die es für den Einzelnen wieder attraktiver machen. Hier ist auch die Politik gefragt.