Am 20.11.2020 war bundesweiter Vorlesetag. Viele Menschen blieben coronabedingt zu Hause. Die Geschichten müssen das aber nicht. Die können rausgehen – und so konnten sowohl persönliche, als auch digitale Lesungen stattfinden.

Wir lesen Geschichten, weil …

  • … Lesen Welten öffnet.
  • … wir auch in coronabeschränkten Zeiten nicht auf Geschichten verzichten können.
  • … wir gemeinsam die Vielfalt unserer Region sichtbar und hörbar machen möchten.

Gerade jetzt ist sprachliche Förderung sehr wichtig, damit bestehende Ungleichheiten in der schwierigen Zeit der Corona-Krise nicht noch größer werden“, so Cordula Artelt, Direktorin des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) und eine der Vorleserinnen beim Bundesweiten Vorlesetag.

Viele weitere Vorleserinnen und Vorleser aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Kultur und Sport fanden den Weg in die Bildungseinrichtungen und lasen aus Büchern rund um das Rahmenthema „Europa und die Welt“ vor. Zusätzlich zu diesen persönlichen Lesungen haben Vorleserinnen und Vorleser Bücher digital eingelesen, die von den Bildungsbüros hier zusammengestellt werden. Vorgelesen werden Geschichten in verschiedenen Erstsprachen. Diese Videos stehen auch weiterhin zur Verfügung, damit Schulen, Kitas und alle anderen, die Lust auf Geschichten haben, sie nutzen können.

Auch im Jahr 2021 konnten coronabedingt nur wenige Veranstaltungen vor Ort stattfinden. Für alle, die nicht persönlich an einer Lesung teilnehmen konnten, stehen hier weiterhin Vorlese-Videos in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

Warum ist Vorlesen wichtig?

Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), das am Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) beheimatet ist, zeigen beispielsweise, dass ein früh erworbener reicher Wortschatz auch den Erwerb naturwissenschaftlicher Kompetenzen von Kindern positiv beeinflusst.

Dass ein großer Förderbedarf im Bereich sprachlicher Bildung besteht, zeigt sich quer durch alle Altersgruppen. Etwa 20 Prozent der Kinder unter fünf Jahren zeigen dahingehend einen Bedarf. In der Schule verfügt bis zu einem Viertel aller Schülerinnen und Schüler nicht über die nötigen sprachlichen Kompetenzen, um dem Unterricht folgen zu können. 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland (rund ein Fünftel) können gar nicht oder nur einfache Sätze lesen und schreiben. Diese Befunde, zuletzt zusammengetragen im Nationalen Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“, an dem auch das LIfBi beteiligt ist, haben weitreichende Folgen für die gesellschaftliche Teilhabe der Menschen und ihre Erwerbstätigkeit.


Unterstützt wurden die Vorlesesaktionen verschiedenen Initiativen und Partnereinrichtungen.

Vorlesetag
www.amira-lesen.de