Die Fähigkeit zu lesen und Texte verstehen zu können ist wichtig für alle Lebensbereiche. Dennoch tun sich viele Kinder und Jugendliche schwer damit oder haben keine Lust darauf. Der Landkreis Bamberg möchte deshalb die Leseförderung verstärken und sucht dafür Lesepatinnen und Lesepaten.

Insbesondere Mittelschulen, aber auch Grundschulen benötigen bei der Leseförderung Unterstützung, wie Lehrkräfte immer wieder betonen. Der Bedarf wird durch Ergebnisse aus Untersuchungen der Lesekompetenz bestätigt. Darin zeigt sich, dass es auch in unserer Region an jeder Schule häufig einen hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern gibt, die höchstens die Kompetenzstufe 2 von 5 erreichen, also allenfalls leichte Texte mit einfach herzustellenden kausalen Beziehungen verstehen können. An einigen Mittelschulen erreicht kaum jemand ein höheres Leseniveau.

Angliederung an den MENTOR-Bundesverband

Der Landkreis möchte deshalb ab dem kommenden Schuljahr die Strukturen des Leseförderungsprogramms MENTOR nutzen, das nach dem 1-zu-1-Prinzip verbindlich eine Stunde wöchentlich über mindestens ein Jahr die Förderung direkt an Schulen vorsieht. Leseforscher haben diesen Förderansatz als sehr erfolgversprechend erkannt. Er gewährleistet, dass gezielt auf die Stärken und Interessen der Kinder und Jugendlichen eingegangen werden kann. Über die Anerkennung und die Wertschätzung seiner Fähigkeiten wird das Kind an das Lesen herangeführt. Es entwickelt Spaß am Lesen und am Umgang mit Sprache. Mehr als 12.500 Mentorinnen und Mentoren gibt es in Deutschland bereits.

Leseschwache Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 16 Jahren werden dabei von der Lehrkraft vorgeschlagen. Die Förderphilosophie von MENTOR unterscheidet sich von anderen Leseförderungsinitiativen: Neben der 1-zu-1-Betreuung, die eine vertrauensvolle Beziehung und Bildung durch Bindung ermöglicht, wird der Mentor durch sein persönliches Engagement zur Bezugsperson und zum Vorbild. So wird das Fundament für nachhaltige Bildungseffekte gelegt. Es entsteht eine entspannte Lernatmosphäre, geprägt von Lob, Humor und Geduld. Die Lesepaten erhalten eine professionelle Qualifizierung, um optimal auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet zu werden. Über den Austausch untereinander, mit dem Verein und dem Bundesverband kann auf ein breites Netzwerk zurückgegriffen werden. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit den Büchereien vor Ort wichtig.

© Andreas Endermann

Ein Verein als Schnittstelle zwischen MENTOR und den Lesepatinnen und Lesepaten

Für die Anbindung an MENTOR empfiehlt sich die Gründung eines Vereins. Dieser …

  • wirbt Vereinsmitglieder, Förderer und Spender, die die Arbeit ideell und finanziell tragen und unterstützen,
  • wirbt lesefreudige Männer und Frauen jeden Alters als Mentoren, die in den Schulen vor Ort Jungen und Mädchen individuell beim Lesen fördern,
  • bereitet seine Lesementoren auf ihre Aufgabe vor, bildet sie kontinuierlich weiter und begleitet ihre Arbeit durch Gesprächsangebote,
  • lädt seine Mentoren zu gemeinsamen Festen, Fahrten oder sonstigen Aktivitäten als Dankeschön für das ehrenamtliche Engagement ein,
  • organisiert und koordiniert die Zusammenarbeit mit den Schulen,
  • wirbt in der Öffentlichkeit und Presse für die Idee der Leseförderung,
  • vernetzt sich mit anderen Kulturinstitutionen und Bildungspartnern,
  • erledigt alle anfallenden Verwaltungsaufgaben.

Prominente Unterstützung

Mit dem Bamberger Schriftsteller Nevfel Cumart unterstützt bereits ein prominentes Gesicht die Initiative. Wer sich vorstellen kann, ebenfalls als Lesepatin oder Lesepate tätig zu werden oder als Mitglied den lokalen Verein zu unterstützen, kann sich im Bildungsbüro des Landkreises melden.

Informieren Sie sich hier über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte!

SIE KÖNNEN SICH VORSTELLEN, LESEPAT/IN ZU WERDEN ODER MÖCHTEN UNS ANDERWEITIG UNTERSTÜTZEN?

WIR FREUEN UNS AUF SIE UND IHRE IDEEN!