Geschichten von der Vielfalt der Menschen, Erzählungen von Kindern mit Behinderungen, von Familien auf der Flucht, von der Suche nach der eigenen Identität. Der Bundesweite Vorlesetag stand in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“ und zog in vielen Schulen und Kitas junge Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann.
Besonders groß wurde der Vorlesetag in diesem Jahr an der Grund- und Mittelschule Memmelsdorf begangen. Konrektorin Monika Heller hatte ein buntes Programm organisiert, das Kindern von der 1. bis zur 6. Klasse einen im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Vormittag bescherte.
Für Bürgermeister Gerd Schneider war es selbstverständlich, selbst einer Klasse vorzulesen. Dafür wählte er das Buch Märchenland für alle aus, das große mediale Beachtung fand, weil es aufgrund seiner Beschreibungen gesellschaftlicher Diversität in seinem Ursprungsland Ungarn nicht in Buchläden ausgestellt werden darf. „Mir war es wichtig, die Themen Toleranz und Gleichberechtigung aller Menschen aufzugreifen, und ich bin begeistert, wie offen die Jugendlichen über die Geschichten ins Gespräch kamen.“
Insgesamt 14 Vorlesende, darunter einige Mitarbeitende aus der örtlichen Bücherei und MENTOR-Mitglieder, beteiligten sich am Vorlesetag in der Schule Memmelsdorf. Der Verein „MENTOR – Die Leselernhelfer Landkreis Bamberg“, der an vielen Schulen eine regelmäßige individuelle Leseförderung durch Ehrenamtliche anbietet, hatte für die aktuelle, zum Jahresmotto passende Literatur gesorgt. Unterstützt durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im Landkreis sowie von der Neue Collibri-Buchhandlung wurden von der Stiftung Lesen empfohlene Vorlesebücher besorgt.
Christian Lorenz, Leiter des Bildungsbüros im Landkreis und Vorstandsmitglied im MENTOR-Verein, las ebenfalls selbst. Er freute sich über das große Interesse, das geduldige Zuhören und die neugierigen Fragen der Schülerinnen und Schüler. „Freude am Lesen, das Zuhören und Verstehen sind so wichtige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Bildungsweg, dass jede Gelegenheit für die entspannte Beschäftigung mit Literatur genutzt werden sollte.“ Er hofft, dass der Vorlesetag dafür weitere Impulse gesetzt hat und die Kinder sich auch zu Hause und im Unterricht weiter mit den Büchern und Geschichten beschäftigen. Denn Kontinuität ist dabei sehr wichtig, einzelne Veranstaltungen wie der Vorlesetag sind nur ein kleiner Baustein der Förderung, so Lorenz.
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