Ein Schulungstag für Mitarbeitende des MINT-Zentrums Hirschaid – und für mich! Ein Erfahrungsbericht von Berenike Bauer

Während des Schulungstags lernte ich gemeinsam mit Mitarbeitenden des TUMO-Zentrums in Hirschaid die jeweils zweistündigen Einheiten drei spannenden Workshops „Analoges Programmieren“, „Robo World (Thymio-Roboter)“ und „Computer von innen“ kennen. Geleitet wurde der Tag von Dipl. Kult.-Päd. Sanne Grabisch, die uns mit spürbarer Begeisterung und viel Geduld durch die Inhalte führte – genau so, wie sie später auch mit Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden. So konnten wir selbst in die Rolle der Teilnehmenden schlüpfen und die Workshops aus der Perspektive der Zielgruppe erleben. Für uns Teilnehmende war das besonders hilfreich, da wir so nicht nur viel über die Inhalte der Workshops gelernt haben, sondern auch darüber, wie man sie anschaulich und motivierend vermittelt.

Der Workshop „Analoges Programmieren“ war auch mein persönlicher Einstieg in die Welt der Informatik. Anhand eines Rasters am Boden haben wir spielerisch grundlegende informatische Konzepte wie „wiederhole bis“ oder „wenn-dann-sonst“ kennengelernt. Besonders witzig und lehrreich wurde es, als eine Person die Rolle des Roboters übernahm und den Algorithmus der Gruppe ausführte – mit teils unerwarteten Ergebnissen. Es war interessant zu erleben, wie wir gemeinsam überlegt und ausprobiert haben. Dabei kam es vor, dass wir falsche Annahmen trafen oder ein Algorithmus unerwartet verlief. So stellte einer der TUMO-Mitarbeitenden überrascht fest:  „Ich kann ja Programmieren – und trotzdem habe ich das nicht kommen sehen.“ Schnell wurde klar: Fehler gehören dazu, und das sogenannte Debugging ist nicht nur notwendig, sondern auch ein kreativer Teil des Prozesses. Für mich war es faszinierend zu erleben, wie Programmieren durch spielerische Methoden greifbar und unterhaltsam werden kann.

Im Anschluss folgte mein heimlicher Favorit: der Workshop „Robo World“. Hierbei dreht sich alles um die kleinen, vorprogrammierten Thymio-Roboter, die mit verschiedenen Sensoren ausgestattet sind und je nach Farbcode unterschiedliche Reaktionen zeigen. So erkennen die Thymios zum Beispiel Hindernisse, reagieren auf Berührungen oder folgen Linien, je nachdem welche Farbe aktiviert ist. Zunächst hatten wir Zeit die unterschiedlichen Funktionen der Thymios explorativ zu entdecken. Wir beobachteten, wie die Thymios sich bei bestimmten Reizen verhalten und überlegten, welche Sensoren dabei im Einsatz sind. Anschließend haben wir gemeinsam einen kleinen Parcours aufgebaut, den die Thymios durchqueren sollten. Dabei konnten wir direkt ausprobieren, welche Programmierung für welche Aufgabe sinnvoll ist.

Im dritten Workshop „Der Computer von innen“ nahmen wir einen Tower-PC auseinander und lernten die einzelnen Komponenten sowie ihre Funktionen kennen. Nach einer Einführung in das EVA-Prinzip (Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe) ging es ans Eingemachte: Schrauben, Stecken, Entdecken. Die praktische Arbeit wurde von einem regen Austausch begleitet, bei dem wir unser Wissen teilen und voneinander lernen konnten. Die offene Atmosphäre auf Augenhöhe empfand ich als sehr bereichernd.

Am Ende des Tages zog Sanne Grabisch ein positives Fazit: „Ich habe selbst einiges mitgenommen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“ Dem kann ich mich nur anschließen.

Was nehme ich aus diesem Tag mit? Vor allem das Gefühl, dass man auch mit wenig Vorwissen in die Welt von MINT eintauchen kann – wenn die Inhalte gut erklärt und mit Leidenschaft vermittelt werden. Besonders schön fand ich zu beobachten, wie auch die TUMO-Mitarbeitenden mit fachlichem Hintergrund offen und neugierig an die Übungen herangegangen sind. Sie nahmen nicht nur neue fachliche Impulse mit, sondern auch Ideen, wie man komplexe Themen kindgerecht und praxisnah aufbereiten kann. Nach dem positiven Feedback bin ich zuversichtlich, dass die Workshops auch im MINT-Zentrum Hirschaid ein voller Erfolg werden. Ich persönlich habe nicht nur inhaltlich viel gelernt, sondern auch gespürt, wie viel Spaß es macht, Kinder spielerisch und interaktiv an MINT-Themen heranzuführen. Ich freue mich sehr auf meine kommenden Einsätze mit dem MINT-Mobil.

Hier geht es zur Berichterstattung der Universität Bamberg sowie zu weiteren Infos zum Projekt MINTmobil und zum MINT-Netzwerk der Region Bamberg.